Stefanie Lau|
Januar 20, 2021
Ernährungsberater/in ist kein geschützter Begriff – jeder kann in diesem Bereich eine Ausbildung anbieten. Auf der Suche nach einem passendem Anbieter können einem also schnell ein paar schwarze Schafe begegnen.
Verschmälert wird die Auswahl der Anbieter, sobald man nach Ausbildungen in Präsenzlehre sucht.Die meisten Angebote arbeiten nämlich mit Fernunterricht.
Um die Suche zu erleichtern, zeigt die nachstehende Tabelle fünf Anbieter in Hamburg, die eine persönliche Ausbildung zum/zur Ernährungsberater/in anbieten:
| Paracelsus | Doepfer Akademie | UGB | Akademie Sport und Gesundheit | Quatra Care | |
|---|---|---|---|---|---|
| Modulaufbau | 150 Unterrichtseinheiten, aufgeteilt auf 1-2 mal die Woche | 56 Unterrichtseinheiten an Wochenenden | 297 (nach Studium) oder 303 (nach Ausbildung) Unterrichtseinheiten | 32 Unterrichtseinheiten in vier Tagen | 20 Wochen in Vollzeit inklusive 4 Wochen Praktikum |
| Voraussetzungen | / | / | Studium der Oecotrophologie oder Ernährungswissenschaften/ Ausbildung zum/zur Diätassistent/in | keine Vorerfahrung nötig | / |
| Anerkennung des Abschlusses | nach ISO 9001:2000 als Weiterbildungsinstitution qualitätszertifiziert und hohes Ansehen bei Krankenkassen | Staatlich geprüft und zugelassen, DQR/EQR Qualifikationsstufe 4, DIN-Norm 33961 Niveau 4 20 Fortbildungspunkte für die Registrierung beruflich Pflegender | mit zusätzlich einzureichendem anerkanntem Beratungskonzept = Anbieterqualifikation, die im Leitfaden Prävention des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) § 20 SGB V gefordert wird | EQF und ZFU geprüft | 40 Fortbildungspunkte für die Registrierung beruflich Pflegender nach ISO 900:2015 zertifiziert |
Vor- und Nachteile der Anbieter
Paracelsus Hamburg
Wie in allen anderen größeren deutschen Städten bietet Paracelsus auch in Hamburg ein solides Ausbildungsangebot zum/zur Ernährungsberater/in. Das Institut ist qualitätszertifiziert und genießt besonders bei Krankenkassen einen guten Ruf. 150 Unterrichtseinheiten, aufgeteilt auf 1-2 mal wöchentlichen Unterricht können sich über 7 oder gar 9 Monaten ziehen.
Das ist eher lang, verspricht aber auch eine umfassende Ausbildung, bei der die Qualität und nicht die Quantität im Vordergrund steht.
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Doepfer Akademie Hamburg
Die Doepfer Akademie verteilt für den Erhalt der Ernährungsberater/in Lizenz 56 Unterrichtseinheiten auf Wochenendtage. Die Weiterbildung kann also berufsbegleitend absolviert werden. Im Vergleich zu Paracelsus ist sie zwar kürzer, dafür aber womöglich auch nicht ganz so umfangreich.
Positiv fällt ins Auge, dass das Angebot staatlich geprüft und zugelassen ist, sich an dem Qualifikationsrahmen DQR/EQR orientiert und Qualifikationsstufe 4 beziehungsweise Niveau 4 der DIN-Norm 33961 entspricht.
“Niveau 4 beschreibt Kompetenzen, die zur selbständigen Planung und Bearbeitung fachlicher Aufgabenstellungen in einem umfassenden, sich verändernden Lernbereich oder beruflichen Tätigkeitsfeld benötigt werden”, schreibt das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Ein weiterer Vorteil für all diejenigen, die schon im Gesundheitswesen arbeiten: Wer das Angebot absolviert sammelt 20 Fortbildungspunkte für die Registrierung beruflich Pflegender.
UGB Hamburg
Anders als viele andere Weiterbildungskonzepte zum/zur Ernährungsberater/in verlangen die Vereine für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) Vorwissen in Form eines Studiums der Oecotrophologie/Ernährungswissenschaften oder eine Berufsausbildung zum/zur Diätassistent/in.
Je nach Vorwissen streckt sich die Ausbildung dann über 297 oder 303 Unterrichtseinheiten. Das ist deutlich umfassender als die Ausbildung von Paracelsus.
Wer nach Abschluss der Ausbildung ein anerkanntes Beratungskonzept einreicht, entspricht der Anbieterqualifikation, die im Leitfaden Prävention des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) § 20 SGB V gefordert wird. Damit wird die Qualifikation zum/zur Ernährungsberater/in von relevanten Stellen als solche angesehen.
Ein Nachteil ist hier natürlich, dass dieser Weg für viele erst einmal durch die Zugangsvoraussetzungen versperrt ist.
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Akademie für Sport und Gesundheit Hamburg
Das komplette Kontrastprogramm zu UGB bietet die Akademie für Sport und Gesundheit. In nur vier Tagen ohne Vor- oder anschließende Weiterbildung soll die Ausbildung zur Arbeit als Ernährungsberater/in qualifizieren. Ob das wirklich zielführend ist, sollte man hinterfragen.
Die Akademie orientiert sich zwar am Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR/EQF), welche Qualifikation die Ausbildung aber mit sich bringt, ist auf der Internetseite des Anbieters aber nicht auffindbar.
Quatra Care Hamburg
Das Angebot von Quatra Care macht einen durchweg guten Eindruck und ist nach ISO 900:2015 zertifiziert. Die Ausbildung qualifiziert als Ernährungs- und Gesundheitsberater/in und gibt 40 Fortbildungspunkte für die Registrierung beruflich Pflegender. Mit fünf Monaten in Vollzeit, darunter vier Wochen Praktikumsphase, ist sie besonders intensiv und praxisnah – das erleichtert den späteren Berufseinstieg.
Die Lehrinhalte werden im Vorfeld offen dargelegt und umfassen ein breites Spektrum. Wer sich berufsbegleitend ausbilden möchte, bekommt hier natürlich Schwierigkeiten. Für alle anderen bietet Quatra Care ein besonderes Angebot, das in dieser Form anders kaum auffindbar ist.
Fazit: Mehrere gute Optionen
Die Suche nach einer Ausbildung in Hamburg gestaltet sich etwas leichter als in anderen Großstädten. Mit Paracelsus, Quatra Care und der Doepfer Akademie finden sich gleich drei starke Anbieter. Das UGB-Angebot ist besonders umfangreich – gleichzeitig aber auch für viele nicht zugänglich.
Von Anbietern wie der Akademie für Sport und Gesundheit lässt sich bei solchen Alternativen eher abraten, zumindest für alle, die eine tiefgehende Ausbildung suchen.
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Stefanie Lau
Gründerin Janpa